Diese Woche war Berlin nicht nur die Welt-Mode-Metropole, sondern auch die Hochburg des Social Recruitings. Robindro Ullah hatte geladen und viele waren gekommen. Fast 300 Teilnehmer um genau zu sein. Dies brachte das Orga-Team der Social Recuiting Days in organisatorische Nöte, die sie aber bestens meisterten. Somit starteten wir am Donnerstag im -fast schon- gewohnten HR Barcamp Umfeld im Ellington Berlin in zwei spannende Tage voller Recruiting Insights, Best Cases und auch einer Sourcing Challenge. Was mich schon beim durchlesen der Teilnehmerliste durchaus freute war, dass neben dem Wiedersehen von einem kleinen Teil der Suppe auch die Möglichkeit bestand, viele neue Kontakte zu knüpfen und interessante Personen kennenzulernen. Also alle Zutaten, die eine gelungene Veranstaltung benötigt. Jedoch will ich folgend nicht alle Vorträge und Cases in chronologischer Reihenfolge zusammenfassen, sondern versuchen, die Inhalte aus der Vogelperspektive zu verbinden.
Wer macht denn eigentlich was, mit wem und warum?
Die organisatorische Zuordnung einer Recruitingabteilung, sei es als SSC, als 360Grad Full-Service Agentur oder als autark agierendes Departement benötigt immer ein vom Unternehmen getragenes Mind-Set und die Akzeptanz der internen Stakeholder. Hierzu gab es meiner Meinung nach in den Vorträgen eine Vielzahl von Cases und Beispielen, die sehr schön zeigten, dass eigentlich immer die externe Zielgruppe den Ausschlag gibt, die internen Organisationsstrukturen anzupassen und entsprechen auszurichten. Ein weiterer Punkt, der auch immer wieder zur Sprache kam war der, dass trotz des Wunsches als eigenständige Recruitingabteilung zu agieren, der kommunikative Austausch mit allen Schnittstellen und vor allem mit den internen Fachbereichen als wesentlicher Asset gesehen werden muss. In vielen Gesprächen in den Pausen und auch beim Abendevent zeigte sich dann aber, dass sich Organisationen doch noch sehr schwer tun, dem Recruiting, egal in welcher Ausgestaltung, das nötige Vertrauen zu schenken. Also haben wir hier noch einen Weg zu gehen…Let´s do it:-)
Digital, oder was?
Im Internet hinterlassen wir Spuren. Ob wir wollen oder nicht. Das dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Diese Hinterlassenschaften, die oftmals unbewusst bei Alltäglichem geschehen, bilden Ströme von Daten. Diese Ströme, die meist von unterschiedlichen Plattformen generiert und weiterverarbeitet werden, werden zunehmend kapitalisiert. Sascha Lobo spricht hier von „Plattform Kapitalismus“ . Auch diesen Trend können wir allgemein in HR, aber auch im Recruiting feststellen. Beim StartUp-Pitch am Freitagmittag wurden uns verschiedene Lösungen vorgestellt, die genau dieses tun: Sie analysieren nach bestimmten Vorgaben diese Datenströme und stellen uns, in diesem Fall Kandidatenprofile und -informationen zur Verfügung. Aber auch Active Sourcing macht sich diese Datenströme zu Nutze und versucht mit durchdachten und gezielten virtuellen Nadelstichen diese Ströme zu filtern und damit an Content zu gelangen. Dass hier durchaus von einer Handwerkskunst gesprochen werden kann, konnte jeder gewillte Teilnehmer in der Sourcing Challenge am eigenen Leibe erleben. Heben wir dieses Thema aber auf einer weitere komprimiertere Ebene zeigt sich, das sich HR der Digitalen Transformation stellen muss und dabei eigentlich nicht der Verfolgte sondern Treiber sein sollte.
Und du bist…?
…Recruiter! Egal ob „1.0“, „2.0“, „Next Generation“ oder „Social“ eines haben alle gemeinsam: sie repräsentieren das Unternehmen, offline wie online. Somit war die „Recruiter Brand“ eines der Themen, die auch immer wieder mit unterschiedlicher Tiefe zur Sprache kam. Mit der Recruiter Brand unverrückbar verflochten ist das Wissen um das eigene Produkt. Dabei haben die Recruiter zum einen eine Hohlschuld: das Fachwissen der internen Abteilungen und eine Bringschuld: die Weitergabe dieses Wissens an Kandidaten und Bewerber. Hinzu kommt, dass je nach zielgruppenspezifischer Ausrichtung des Recruitings eines Unternehmens auch die Recruiter mit unterschiedlichen Skill-Sets handeln. Deutlich wurde, dass die vortragenden Unternehmensvertreter dabei neben einem bewussten Change-Prozess auf die eigene Ausbildung der Recruiter Wert legen und dies auch tun. Recruiter ist eben nicht gleich Recruiter.
Diese drei, kurz angerissenen Inhalte zogen sich für mich als ein -unsichtbarer- roter Faden durch die sehr gelungene Veranstaltung. Sei es in den Vorträgen oder den bei Gesprächen in den Pausen oder bei der Abendveranstaltung, die in einer perfekten Lokation direkt an der Spree stattfand. Ich bin sehr gespannt, was im Nachgang an diese Veranstaltung noch berichtet wird und freue mich schon jetzt auf die #SRD16.
Merci, Michael, für die tolle Zusammenfassung!
2 tolle und inhaltlich gut gefüllte Tage. eine Veranstaltung, die man für 2016 unbedingt auf die Agenda nehmen sollte.
Herzliche Grüsse
Edda
Bittescchön:)
Sehr interessanter Artikel. Ich frage mich gerade ob dies jedes Jahr stattfindet? Wenn ja, kann man sich da einfach einladen?
VG
Zeitarbeit Ulm
Die SRD haben dieses Jahr das erste Mal stattgefunden und ich denke nächstes Jahr wird es eine Neuauflage geben. Daran teilnehmen ist kein Problem da es eine offene Veranstaltung ist bei der mittels Anmeldung daran teilgenommen werden kann.
Lieber Michael
Vielen Dank für diese sehr gelungene weil knackig und auf den Punkt gebrachte Zusammenfassung. Es waren wirklich 2 inhaltsreiche Tage mit vielen bekannten und unbekannten und somit frischen Gesichtern. 🙂
Herzlichen Gruß
Judith
Gerne:)